Schnell bestellt, schnell geliefert und schnell aufgestellt, stellte sich schnell heraus, dass das neue Objekt nicht den Anforderungen entsprach. Es war schlecht mit Futter zu befüllen, bei leichtem Wind öffneten sich die zwei Halbschalen und das Futter fiel heraus.
Naja – und die Vögel teilten unsere Meinung und kamen auch immer seltener. Mehrere Modifikationen später, das Projekt entwickelte sich mittlerweile zu einer Langzeit Dad/Sohn-Aktivität, hat uns ein Sturm vom Elend befreit. Die Nylonschnur riss und beim Aufschlag auf den Boden brach das Teil in tausend Stücke – Was für ein Glück!
Wir hatten ein Haus saniert und alle Schwierigkeiten gemeistert – sollten wir nun an einem Vogelfutterhaus scheitern? Das kann es doch wirklich nicht sein. Unser Ehrgeiz war geweckt – diese Niederlage wollten wir nicht akzeptieren!
Ein funktionales Haus ohne Schnörkel sollte es werden, einfach und ehrlich in der Handhabung, hygienisch zu reinigen, langlebig, reduziert und schön. Viele Skizzen und Papiermodelle später, hatten wir unser Urmodell aus Papier vorliegen und uns war klar, das ist der richtige Ansatz. Schnell bastelten wir aus vorhandem Material unser Häuschen und unsere und die Vogelwelt war wieder in Ordnung.
Happy End
– hätte da nicht die Studienwahl unseres Sohnes angestanden. Turbo-Abi und dann
wirklich schwierig sich für einen Studiengang zu entscheiden. Und so entschlossen wir uns, ein Projekt mit allen möglichen Fachdisziplinen durchzuführen. Klar lag da, nach einer so langen Leidensgeschichte, unser Vogelhaus nahe. Ideenphase, Konzeptphase mit Positionierungsansätzen, Distributionsstrategie, Kommunikationsstrategie, Produktkalkulation, eine kleine G&V, Materialkunde, Fertigungsverfahren, Prototypenbau und Materialbeschaffung
. Was so ein Vogelhaus nicht alles hergibt!
Das Ergebnis:
- ein ausgearbeitetes Projekt fertig für den Serienstart
- der Studienwunsch meines Sohnes (er studiert Bauingenieurwesen, was eigentlich nichts mit dem Projekt zu tun hat 🙂 )
Das ausgearbeitete Konzept verschwand, wie sooft auch im Berufsalltag, in der Schublade. Da mich dies auch im Beruf ärgert und ich nicht zu den Menschen gehören möchte die sagen, das hätte ich auch machen können, habe ich mich entschieden es ZU TUN, es umzusetzen und evtl. mich auch zu blamieren und zu scheitern. Nur wenn man es tut, weiß man, ob es geht!
Und ja, ich habe mich in die Aufgabe verliebt! Es macht mir Spaß, meine Freizeit mit diesem Projekt zu verbringen und es neben meinem Beruf voranzubringen. Jede investierte Stunde war es wert, jeder gescheiterte Versuch, jede Vorrichtung und jeder Logoentwurf brachte mich weiter.
Nein, ich lasse birdie nicht in China fertigen. Ja, es wäre dann deutlich günstiger und ich könnte große Mengen verschleudern. Aber das ist genau das, was ich nicht will! Emil und Emma sind handwerklich gefertigte Produkte, die regional in meiner Heimatstadt Minden hergestellt werden. Sie sollen bewusst gekauft werden und den Besitzer mit ihren kleinen Unsauberkeiten erfreuen. Sie helfen den Vögeln ausreichend Futter zu bekomme, um im Winter zu überleben und im Sommer ihre Nachkommen großzuziehen.
Vielen Dank, dass Du Dir soviel Zeit für mich genommen hast.